FC St. Gallen: Neuer Präsident gewählt
Der FC St. Gallen hat einen neuen Präsidenten. Nach dem Rückzug von Dölf Früh wurde überraschend Stefan Hernandez an die Spitze des Vereins gewählt. Der 50-Jährige wohnt seit rund 20 Jahren in der Nähe von St. Gallen, wuchs allerdings ursprünglich in Madrid auf. Im Vorfeld der Wahl der Event AG des Klubs hatte praktisch niemand Hernandez auf dem Zettel. Aus diesem Grund überraschte die Wahl viele Beobachter, auch weil der neue Präsident keinen sportlichen Hintergrund hat, sondern aus der Wirtschaft kommt.
Mit der Wahl von Hernandez endet die sechseinhalbjährige Amtszeit Dölf Früh. Der bisherige Präsident hatte seinen Rücktritt vor knapp einem Monat angekündigt. Trotzdem bleibt Früh nach wie vor einer der Großaktionäre des Vereins. In den kommenden Jahren möchte er sich allerdings auch hier zurückziehen und seine Anteile nach und nach verkaufen.
Stefan Hernandez war bisher Leiter der Hartchromwerk Brunner AG. Gleichzeitig ist er auch Miteigentümer des Unternehmens. Er ist der erste Präsident von St. Gallen, der diesen Beruf in Vollzeit ausüben wird. Dies zeigt sich beispielsweise auch darin, dass der Verein nun erstmals ein Gehalt an seinen Präsidenten zahlt.
Hintergrund für diesen Schritt dürfte eine weitere Professionalisierung sein. So wurde nicht nur ein neuer Präsident gewählt, es gab auch ein paar Veränderungen in der Vereinsstruktur. Ferruccio Vanin, der Geschäftsführer des Nachwuchsprojekts Future Champs Ostschweiz, rückt beispielsweise in den Aufsichtsrat auf und wird fortan mehr Kompetenzen erhalten. Er trägt nun den Titel des CEO der FC St. Gallen AG und soll im sportlichen Bereich eine Stärkung bringen.
Der FC St. Gallen nimmt damit innerhalb von wenigen Wochen einen weiteren großen Wechsel innerhalb des Vereins vor. Anfang Mai hatte man bereits Trainer Joe Zinnbauer aufgrund mangelnder Erfolge entlassen. Seine Nachfolge trat der ehemalige Spieler Giorgio Contini an.